Dienstag, 12. Januar 2010

BIGGG!!!


Ende Oktober, 05:00 Uhr, 4 Grad Aussenthemperatur gepaart mit Nieselregen – nicht gerade die besten Vorausssetzungen um gezielt auf Grossbarsche los zu ziehen. Dieses Unterfangen ist schon im Hochsommer wenn das Wasser vor lauter raubenden Barschen nur so kocht nicht einfach weil die Halbstarken einfach schneller sind also die alten Grossmäuler auf die wir es abgesehen haben, im kühlen Spätherbst jedoch riecht dies nach einer “MISSION IMPOSSIBLE”.
Aber nur ein Angler der den Haken im Wasser hat, fängt auch Fische. Frei nach diesem Motto machten ich mich mit meinem Freund Alex (crankbait.eu) auf den Weg an einem berühmten glasklaren See im südlichen Niederösterreich. Auf der Südautobahn regnete es zeitweise aber wir waren guter Dinge da laut Wettervorhersage zeitweise die Sonne durchscheinen sollte – tatsächlich, am See angekommen war es heiter und die Lizenzen mit Boot waren im Nu organisiert. Kurzen Blick auf die vorher gecheckte Tiefenkarte und die Hotspots konnten angefahren werden. Kaum waren die Gummiköder ausgeworfen, waren wir beide schon entschneidert und konnten die ersten halbstaken Streifenträger an Board begrüssen. Freilich wurden die Burschen nach einer kurzen Fotosession wieder schonend in ihr Element entlassen.
Eines der wichtigsten Utensilien beim Fischen auf Raubfische ist unumstritten eine erstklassige Polaroidbrille um auf die kleinsten Änderungen und Vorkommnisse unterwasser sofort reagieren zu können. Kurzum, es erleichtert die Räuberjagd ungemein. Ohne Brille werdet ihr mich NIEMALS am Wasser sehen :-)!
Ködertechnisch setzten wir auf kleine Rubberjigs mit Trailer, Gummikrebse, Senkos und Shads. Um den Gewässergrund auch richtig absuchen zu können, empfielt es sich die freiliegende Hakenspitze im Gummiköder zu versenken sodass auch nur Fische am Haken hängen bleiben. Bei einem Biss zieht der Fisch den Gummiköder vom Haken und die Spitze ist frei – geniale Idee ;-) !!
Nachdem wir den halben See nach geeigneten Hotspots abgesucht hatten bemerkten wir auch schon die ersten Tropfen, die auf der Wasseroberfläche ihre Kreise zogen. Es begann zu schütten und es würde nicht besser. Wir suchten unter einer Trauerweide Unterstand und gut war es, denn es hörte für 3 Stunden nicht auf zu regnen und in unserem Boot stand schon 5 cm das Wasser und unser Tackle war mehr als nur durchnässt.
Nach guten drei Stunden des Ausharrens und Hoffens gaben wir auf und machten uns auf den Weg zurück zur Bootsanlegestelle um den bis dato recht bescheidenen Angeltag zu beenden und da passierte es! Wir fanden den erste Schwarm dickbäuchiger Barsche und konnten den ersten 30er landen, kurz darauf folgte ein guter 80cm Hecht Alex's Shad und inhallierte diesen ohne Zögern. Nach einem kurzen aber heftigen Drill konnten wir ein paar schöne Fotos schiessen und ihn wieder zurücksetzen. Keine 5 Minuten später hatte ich ebenfalls einen Hecht mit rund 60 cm beim Boot, hakte ihn aber gleich im Wasser ab um ihm gleich wieder schwimmen zu lassen.
Weitere Würfe an diesem Spot brachten keinen Erfolg. Wir fischten uns am Ufer entlang und pitchten, skippten und crankten unsere Baits unter jeden Steg oder überhängendes Gebüsch, leider ohne Erfolg.
Alex wechselte seinen Köder und bekam beim ersten Wurf einen Gewaltbiss und ich schätzte den Fisch auf einen guten Hecht, wir staunten umso mehr als plötzlich ein Barsch im Satzkarpfenformat unter dem Boot hervortauchte und den Haken durch kräftiges Kopfschütteln löste. Die Stimmung war gen Null und wir beschlossen den Spot für 5 Minuten ruhen zu lassen um den restlichen Schwarm nicht zu vergrämen. Gesagt – getan...keine 5 Minuten später liess ich meinen Köder genau an diesem Spot zu Boden und noch bevor der Köder am Grund aufkam verneigte sich meine GLoomis-Rute mächtig und der Fisch nahm Schnur von der Rolle, ein untypisches Verhalten bei dieser Gattung Fisch. Ich sah den Barsch meines Lebens unter dem Boot ausbrechen und versuchte den Fisch vorsichtig auszudrillen um nicht nocheinmal so ein Prachtstück gehen lassen zu müssen. Nach ewigen Sekunden des Zitterns konnte ich den Barsch schonend am Maul packen. Der Regen und die Kälte war vergessen, der Fisch wegen dem wir diese Strapazen auf uns genommen haben ist an Board und wurde nach einer kurzen Fotosession wieder released. Yeahhh! BigBass landed! MISSION COMPLETED :-)